Mein Konto
    Nach Shitstorm gegen "schlechteste Netflix-Serie": Nun macht sich das Netz über "Cleopatra" mit Gal Gadot lustig
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Die ägyptische Königin Cleopatra bleibt ein beliebtes wie kontroverses Thema in Hollywood. Nachdem zuletzt eine Doku-Serie auf Netflix für viel Aufsehen sorgte, soll nun das große Hollywood-Epos mit Gal Gadot kommen. Doch es hagelt erst mal Spott...

    Warner

    Wie sah Cleopatra aus? Diese Frage beschäftigt Forscher*innen aus aller Welt schon sehr lange, doch wird wohl nie geklärt werden. Denn aus ihrer Lebzeit gibt es kaum Darstellungen, die meisten entstanden erst später. Und jene aus ihrer Zeit sind nur schematisch, zudem sind Abbildungen auf Münzen und Statuen zum Beispiel nicht geeignet, um einen Rückschluss auf die zuletzt mal wieder besonders diskutierte Hautfarbe der legendären Persönlichkeit zu ermöglichen.

    Zuletzt kassierte die Netflix-Doku-Serie „Queen Cleopatra“ einen regelrechten Shitstorm und wurde – auch durch gezielte Abwertung – zur bislang schlechtesten Netflix-Serie auf diversen Bewertungsplattformen, weil sich die Verantwortlichen erdreisteten, die Figur für die Spielszenen mit einer Schwarzen Schauspielerin zu besetzen. Schon bei Elizabeth Taylor im legendären Hollywood-Epos „Cleopatra“ war die Hautfarbe ein Thema – was sich schon daran zeigt, dass die weiße Schauspielerin doch teilweise recht dunkel geschminkt wurde.

    Auch beim kommenden „Cleopatra“-Film mit Gal Gadot wird es sicher wieder ein bestimmendes Thema sein – doch für einen Moment können wir die absurde Diskussion hinter uns lassen. Denn der Spott gegenüber dem Film, der seit einigen Tagen im Netz kursiert, dreht sich um eine ganz andere Sache: Es geht um ein Poster.

    Poster zu "Cleopatra" mit Gal Gadot: Spott aus anderem Grund

    Erst einmal zum Film. Seit Jahren will Hollywood ein neues „Cleopatra“-Epos machen. Lange war Angelina Jolie als Hauptdarstellerin an Bord, bevor das „Wonder Woman“-Duo aus Regisseurin Patty Jenkins und Gal Gadot übernahm. Jenkis zog sich später auf eine Produzentinnenrolle zurück, zuletzt hieß es, dass Kari Skogland („The Falcon And The Winter Soldier“) die Regie übernehmen wird. Das Drehbuch soll Laeta Kalogridis („Shutter Island“, „Alexander“) in enger Zusammenarbeit mit Hauptdarstellerin Gadot entwickelt haben.

    Noch ist nicht wirklich bekannt, wann das Projekt in die Kinos kommt. Doch seit einigen Tagen kursiert ein Poster, welches einen Kinostart für Sommer 2025 ankündigt. Das Poster wurde vielfach geteilt. Auf der Plattform IMDb wird es sogar als angebliches Filmposter ausgewiesen. Und vor allem eine Sache sticht ins Auge. Weil Cleopatra eine – allerdings Generationen zurückliegende - makedonisch-griechische Herkunft hat und die letzte ägyptische Königin aus dieser Dynastie war, prangt der Filmtitel in Altgriechisch auf dem Plakat. Doch die Schriftzeichen ergeben damit gar nicht den Filmtitel.

    Auf dem Poster steht so nämlich „CLSORDTRD“, wie zum Beispiel die schwedische Historikerin Ida Östenberg in einem über 260.000 Mal angezeigten Tweet erklärt (streng genommen steht dort sogar „CLSORDtRD“). Es ist nicht der einzige Tweet mit exakt dieser Aussage, der viral gegangen ist. Auf dem Kurznachrichtendienst finden sich dutzende, teilweise sehr spöttische ähnliche Posts und darunter dann hunderte Kommentare.

    Dabei fragen sich einige auch, was es mit dem an ein Kreuz erinnernden „T“ auf sich hat.

    Ist das Poster überhaupt offiziell?

    Der Spott ist da und richtet sich natürlich vor allem gegen das Filmteam. Das kann aber wohl gar nichts dafür. Das Poster sieht sehr offiziell aus und wird auch von vielen für ein offizielles Teaser-Poster gehalten. Dazu passt der Zeitpunkt. Aktuell ist der Filmmarkt in Cannes, wo viele kommende Projekte vorgestellt werden – und oft in Ermangelung bereits gedrehter Szenen und damit Trailer-Material mittels von Postern. Doch nach unseren Recherchen ist das hier nicht der Fall.

    Es scheint sich – um ein zugegeben sehr gut gemachtes – Fanposter zu handeln, welches jemand bei der IMDb hochgeladen hat. Dort kann man mit einer einfachen Anmeldung Daten und Inhalte beisteuern. Oft werden Fanmade- und Fake-Inhalte nach einer Überprüfung recht schnell gelöscht, doch hier ist das bislang nicht passiert. So wurden bei „Cleopatra“ auch noch zahlreiche weitere Fake-Poster hochgeladen, die deutlich einfacher als Fankreationen zu erkennen sind. So sind auf einem Poster Logos für Marvel und das DCEU enthalten, ist in Schriftzeichen auch die Aussage „Marvel vs. DCEU“ versteckt.

    Wenn „Cleopatra“ mit Gal Gadot in den nächsten Jahren das Licht der Welt erblickt, wird es also sehr wahrscheinlich einen völlig anderen Schriftzug für den Titel geben, der nicht denselben Fehler macht. Man kann sich trotzdem sicher sein, dass es viele Diskussionen gibt, ob die israelische Schauspielerin eine perfekte Besetzung für die legendäre ägyptische Königin ist, die zwar makedonisch-griechischer Herkunft ist, aber persischen und eventuell auch syrischen Einfluss in ihrer direkten Vorfahrenlinie hatte.

    "Oppenheimer" oder "Barbie"? Matt Damon hat die richtige Antwort auf hitzige Online-Debatte

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top