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    Echter Sex und krasse Gewalt: Dieser FSK-18-Thriller stand vor Kurzem noch auf dem Index ‒ jetzt erscheint er uncut fürs Heimkino!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Baise-moi – Fick mich!“ ist einer der größten Skandalfilme der 2000er und durfte in Frankreich nur in Pornokinos gezeigt werden. Wer wissen will, wie grenzüberschreitend der Rache-Thriller tatsächlich ist, kann das ab jetzt zu Hause tun!

    Kaum ein Film hat im Jahr 2000 für so viel Aufregung gesorgt wie „Baise-moi – Fick mich!“. In dem Film, mit dem Virginie Despentes ihren eigenen Roman für die Leinwand adaptierte, geht es um den Rachefeldzug von Nadine (Karen Lancaume), die nach einer Vergewaltigung einen Mord begeht und daraufhin die Flucht ergreift. In Manu (Raffaëla Anderson) findet sie bald eine Verbündete: Gemeinsam verführen sie wahllos ausgewählte Männer, um sie im Anschluss brutal umzubringen. Mit jedem Opfer verlieren sie mehr und mehr die Hemmung, bis sie irgendwann selbst auf Kleinigkeiten mit extremer Gewalt antworten...

    Der französische Film ist wirklich in jeder Hinsicht komplett kompromisslos: Der Sex ist ausnahmslos unsimuliert, weshalb Regisseurin Despentes die beiden Hauptrollen bewusst mit Porno-Darstellerinnen besetzt hat. Und der Gewaltgrad ist ebenfalls enorm hoch: Unter anderem stecken die beiden Frauen einem Mann einen Pistolenlauf in den Hintern – und drücken ab. Sogar für das normalerweise großzügige Frankreich (wo die Altersfreigabe „ab 18“ so gut wie nie vergeben wird und selbst Filme wie „Starship Troopers“ ab 12 (!) ins Kino kamen!) war „Baise-moi“ in letzter Konsequenz zu heftig...

    In vielen Ländern verboten, jetzt uncut auf DVD und Blu-ray

    Nachdem der Thriller zunächst mit der Freigabe „ab 16 Jahren“ in den französischen Kinos angelaufen war, reichte die rechtsextreme Partei MNR (die sich von der heutigen Rassemblement National abspaltete) eine Klage ein – und hatte Erfolg. Der Staatsrat entschied, dass „Baise-moi“ aufgrund seiner Hardcore-Elemente die Freigabe „X“ erhalten müsse, die eigentlich für Pornos vorgesehen ist. Damit durfte der Film in Frankreich ausschließlich in Kinos gezeigt werden, die für Minderjährige nicht zugänglich sind – was de facto nur auf Pornokinos zutrifft.

    Und in Deutschland? Kam der Film tatsächlich ganz normal in die Kinos. Für die erste DVD-Veröffentlichung wurde die explizite Vergewaltigungsszene abgedunkelt, der Film selbst war aber ungekürzt. 2001 landete der dokumentarisch angehauchte Sex-Schocker dann doch noch auf dem Index, wo er bis 2022 auch blieb – und erst jetzt ist der Film, der in Malaysia und Singapur auf Anhieb verboten wurde, hierzulande nach über 20 Jahren wieder unzensiert auf DVD und Blu-ray zu haben. Hier könnt ihr den Film kaufen:

    Aber ist der Film denn nun eigentlich nicht nur krass, sondern auch gut? Davon muss sich natürlich jeder, der sich traut, ein eigenes Bild machen – doch zumindest wenn es nach der amerikanischen Filmplattform Rotten Tomatoes geht, müsste die Antwort ganz klar „Nein“ lauten. Nur 37 Prozent des Publikums und gerade mal 22 Prozent der Kritiker*innen bewerteten den feministischen Rape-and-Revenge-Film positiv – bei derart kontroversen Stoffen allerdings auch nicht allzu ungewöhnlich...

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