Nun hat der Hype auch endgültig Deutschland erreicht. Mittlerweile steht „Der Tränenmacher“ auch in den deutschen Netflix-Film-Charts auf dem ersten Platz, nachdem er hierzulande zuerst noch auf dem dritten Rang debütierte. In insgesamt 53 Ländern ist „Der Tränenmacher“ Stand heute auf dem ersten Platz der Netflix-Charts, in über weiteren 40 Ländern in der Top-10 (meist dabei auf Platz 2 oder 3). Die Adaption eines italienischen Bestsellers ist für Netflix bereits jetzt ein Mega-Hit.
Dabei zeigt sich einmal mehr, dass ein großer Publikumserfolg und eine positive Resonanz nicht zwingend Hand in Hand gehen müssen. Denn obwohl der düstere Teenie-Thriller um eine Liebesgeschichte zweier sich anfangs hassender Waisenkinder so erfolgreich ist, hagelt es negatives Feedback. Besonders deutlich ist dies auf der von vielen Filmfans genutzten Webseite Letterboxd zu bemerken.
"Ich hätte es besser wissen sollen, als TikTok zu vertrauen"
Dort gibt es bereits rund 20.000 Bewertungen für „Der Tränenmacher“ – und das mit einer erschütternden Durchschnittswertung von 1,8 von 5 möglichen Sternen. Am häufigsten wurde die niedrigste mögliche Wertung von 0,5 Sternen vergeben – sie wurde allein über 5.000 Mal verteilt. Solche Rezensionen werden teilweise von Kommentaren wie „die schlimmste Erfahrung meines Lebens“ begleitet.
Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich, dass der Film, der auch als italienischer Wiedergänger der „After“-Reihe beschrieben wird, auch ein paar Fans hat. Immerhin 14 Prozent der Wertungen sind im Bereich von 3,5 bis 5 Sternen. Von den insgesamt zehn möglichen Wertungsstufen sind dies aber die vier, die am wenigsten bislang genutzt wurden.
Der beliebteste Kommentar stammt übrigens von einer laut ihrem Profil selbst aus Italien stammenden Nutzerin mit dem Namen Angie. Denn sie hat ein Trinkspiel entwickelt, welches scheinbar gut ankommt. Die Regeln sind denkbar einfach:
- ein Shot jedes Mal, wenn der männliche Protagonist Rigel die weibliche Hauptfigur Nica leckt, als wäre sie Eiscreme
- ein Shot jedes Mal, wenn Nica nach Luft schnappt, als wäre sie die Teenagerversion von „Fifty Shades Of Grey“-Heldin Anastasia Steele
- und sogar ein doppelter Shot jedes Mal, wenn die Hauptfiguren ein erschreckendes Zitat aus der Buchvorlage sagen
Die Nutzerin garantiert, dass man spätestens nach 30 Minuten im Koma liege – und dann nicht die gleiche Reue zeigen müsse wie eine andere Person auf Letterboxd. Die schreibt nämlich: „Ich hätte es besser wissen sollen, als TikTok zu vertrauen.“
TikTok und sein Anteil am Erfolg von "Der Tränenmacher"
Auf die umstrittene Social-Media-Plattform TikTok wird hier nicht umsonst verwiesen. Sie dürfte großen Anteil am Erfolg des Films haben. Sie machte schon den Roman in Italien zum Hit. Die Vorlage einer unter dem Pseudonym Erin Doom schreibenden, ihre wahre Identität geheim haltenden Autorin erschien zuerst 2017 nur auf einer Online-Plattform. Niemand wollte die Geschichte herausbringen. Erst 2021 stieg ein Verlag ein. 2022 startete das Buch dann richtig durch, als es unter italienischen Teenies via eben TikTok die Runde machte. Am Ende avancierte es sogar zum meistverkauften Roman des Jahres 2022.
Nun zeigt sich auf Netflix auch das weltweite Potential der Geschichte von Nica (Caterina Ferioli) und Rigel (Simone Baldasseroni). Die beiden 17 Jahre alten Teenager wuchsen im düsteren Waisenhaus Sunnycreek auf. Dann werden sie von einer vermögenden Familie adoptiert. Nica ist entsetzt, dass sie weiter Zeit mit Rigel verbringen muss. Der Junge ist zwar unglaublich schön, hat sie mit seiner Kälte und Grausamkeit aber wiederholt verletzt. Doch nach und nach kommen sich beide näher, um sich gemeinsam den dunklen Schatten ihrer Vergangenheit zu stellen.
Nach dem Erfolg von „Der Tränenmacher“ mehren sich nun auch die Stimmen nach einer Fortsetzung. Doch ist „Der Tränenmacher 2“ wirklich denkbar? Im nachfolgenden Artikel verraten wir euch, was wirklich als nächstes passieren könnte:
"Der Tränenmacher": Netflix-Sensation dank TikTok – kommt nun noch mehr?