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    Heute feiert die beste Marvel-Serie ein Finale mit Action und Hochspannung – noch nie waren die Avengers so machtlos!
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn Becher ersinnt mit seinen Kolleg*innen auch mal wilde MCU-Theorien und ist zudem für das berühmteste Kevin-Feige-Meme verantwortlich.

    Es hat wohl kaum jemand damit gerechnet, dass ausgerechnet die Fortsetzung zu einer über 30 Jahren alten Serie zur bislang besten Marvel-Serie avanciert. Doch genau das ist mit „X-Men '97“ passiert – nicht nur für FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher.

    Von 1992 bis 1997 lief die Animationsserie „X-Men“ über fünf Staffeln im amerikanischen TV. In Deutschland kam sie zu RTL, floppte dort aber so kolossal, dass der Sender sie wieder aus dem Programm nahm und es fast zehn Jahre dauerte, bis das Gros der weiteren Episoden erstmals ihren Weg nach Deutschland fand (und das auch nur via Pay-TV).

    Seit wenigen Wochen gibt es mit „X-Men '97“ eine Fortsetzung bei Disney+ – und viele Marvel-Fans sind völlig aus dem Häuschen. Zu Recht! Denn auch wenn „X-Men '97“ seine Schwächen hat, die sich auch im am heutigen 15. Mai 2024 veröffentlichten Staffelfinale zeigen, ist es für mich die bislang beste Marvel-Serie – und schlägt klar alle teuren MCU-Produktionen wie „Loki“ und auch Netflix-Erfolge wie „Daredevil“. Bei den renommierten Gotham TV Awards wurde „X-Men '97“ übrigens gerade auch als beste neue Drama-Serie nominiert – als einzige animierte Produktion in einer Kategorie mit Live-Action-Titeln wie Videospiel-Adaption „Fallout“ oder „The Curse“ mit Emma Stone.

    Meine Empfehlung daher schon einmal zu Beginn dieses Artikels. Rümpft nicht die Nase, weil es sich um eine animierte Serie handelt! Stempelt sie nicht als Kinderserie ab (das ist sie auch ganz und gar nicht – im Gegenteil: Disney selbst stuft die Serie ab 12 Jahren ein, was für manche Episoden vielleicht sogar zu niedrig ist)! Schaut „X-Men '97“. Ab sofort gibt es die komplette Staffel auf Disney+ zum Bingen:

    Die Serie ist ein Must-Watch für alle Marvel-Fans – und übrigens auch verständlich, ohne dass ihr euch vorher die 76 Episoden der natürlich schon etwas angestaubten Originalserie anschauen müsst. Falls ihr das doch tun wollt, gibt es die auch bei Disney+:

    Darum geht es bei "X-Men '97"

    Die neue Serie spielt im Jahr 1997 und damit direkt nach dem Finale des Vorgängers. Was aus diesem an Informationen aber wichtig ist, erfahrt ihr geschickt nebenbei. Vor allem ein Fakt ist dabei elementar: Professor Charles Xavier ist tot. Cyclops versucht, die X-Men nach dem Vorbild seines Ziehvaters in die Zukunft zu führen. Und die könnte rosig sein, denn auch wenn es weiterhin radikale Gruppen gibt, die Jagd auf Mutant*innen machen, scheint das Gros der Menschheit ihnen offener gegenüberzustehen. Es wird sogar bald die Chance auf einen eigenen Staat geben.

    Doch vorher muss Cyclops erst einmal die Nachricht verdauen, dass der Professor in seinem Testament verfügt hat, dass ausgerechnet ihr alter Erzfeind Magneto die X-Men anführen soll. Während Cyclops, Jean Grey, Storm, Wolverine und Co. den neuen Boss noch misstrauisch beäugen, überschlagen sich bald mehrfach die Ereignisse. Alles, wofür die X-Men gekämpft haben, könnte zerstört werden...

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Die X-Men sind geschockt als sie beim Sport erfahren, dass Magneto ihr neuer Anführer ist.

    Gerade einmal zehn Episoden hat „X-Men '97“. Denn mit weniger Folgen konnten die Verantwortlichen mehr Geld für jede einzelne aufwenden – mit dem Ergebnis, dass die Animationen erstklassig aussehen. Die einzige Schwäche, die daraus resultiert:

    Die jeweils gut halbstündigen Folgen sind vor allem in der zweiten Staffelhälfte vollgepackt. Handlungsstränge, die sich über mehrere Comic-Ausgaben erstrecken, die gut alleine eine Serienstaffel oder einen Kinofilm füllen könnten, werden auch mal in einer Episode abgehandelt. Es gibt Aliens, Klone, Zeitreisen und viel, viel mehr.

    Umso bewundernswerter ist, wie es die Verantwortlichen um Chefautor Beau DeMayo schaffen, trotzdem die Figuren zu entwickeln und einige der besten Charakter-Momente der Marvel-Geschichte zu erschaffen.

    Die Beziehung zwischen Gambit und Rogue ist herzzerreißend und wenn der kleine Leech mit seinen großen Augen seinem Schicksal entgegenblickt, war ich wirklich mitgenommen. „X-Men '97“ ist bisweilen auch ziemlich brutal, vor allem aber kompromisslos. Hier rechnet man wirklich damit, dass jede Figur sterben kann (auch wenn in der Comic-Welt manche Tode nicht endgültig sein müssen).

    Wenn ihr bei einigen der Namen übrigens nur Bahnhof versteht, kein Problem: „X-Men '97“ ist natürlich ein Fest für Comic-Fans, weil so unglaublich viele Figuren auch mal am Rande oder für eine Episode auftreten (Pixie, Gladiator) – und vor allem, weil X-Men Morph seine Kräfte nutzt, um sich immer wieder in andere Marvel-Helden und -Heldinnen zu verwandeln. Aber die Serie schließt niemanden aus, der diese Verweise nicht bemerkt. Sie sind nur ein zusätzliches Plus, die Kirsche auf der Torte.

    Auch die Avengers mischen mit

    Zudem gibt es auch reihenweise Auftritte von Figuren, die jeder kennen dürfte, der sich ein wenig mit der Welt von Marvel beschäftigt hat. Im Universum, in dem die Serie spielt, sind auch die Avengers schon lange etabliert. So treten Figuren wie Captain America, Spider-Man, der Hulk oder Doctor Strange ebenfalls auf, bleiben aber am Rande.

    Ich persönlich habe damit gerechnet, dass sie im Finale ihren großen Auftritt haben, es vielleicht sogar zum Krieg Avengers vs. X-Men kommt. Doch ohne groß spoilern zu wollen, kann ich an dieser Stelle sagen: Ich bin doch glücklich, dass die Serie ihrer Thematik konsequent treu geblieben ist und weiter die Mutanten und ihren Kampf für ihr eigenes Leben in den Mittelpunkt stellte. Noch nie waren Iron Man, Black Panther und Co. so machtlos. Sie mussten den X-Men komplett die Bühne überlassen.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Als Rogue sich alleine auf einen Rachefeldzug begibt, versucht sie "Amerikas Top Cop" zu stoppen...

    Und das haben sie nochmal getan. „Toleranz bedeutet Auslöschung - Teil 3“, so der Titel der letzten Folge der ersten Staffel, vereint noch einmal alles, was „X-Men '97“ bislang so großartig macht. Die finale Episode ist vollgestopft mit Figuren, Kämpfen, Twists, flammenden Plädoyers für Gleichberechtigung sowie ein Zusammenleben von Menschen und Mutanten und natürlich ganz viel stark inszenierter wie animierter Action.

    Es ist so ein hochspannender Kracher von einem Staffelfinale – ja richtig gelesen: „Staffelfinale“. Denn es wird noch mindestens eine zweite Season geben, die am Ende auch schon deutlich mit zwei Epilog-Szenen und einer Abspannszene vorbereitet wird. Die Frage bleibt nun, ob „X-Men '97“ die immens hohe Qualität halten kann.

    Leichte Sorgenfalten macht vielen Fans, dass sich Marvel im März 2024 von Chefautor DeMayo trennte. Um die Hintergründe der Konflikte zwischen dem Serienmacher und dem Studio gibt es viele Spekulationen. Sicher ist aber: Obwohl DeMayo nicht mehr an der Fertigstellung der Animationen, Dialog und Musik der zweiten Season beteiligt ist, wird ganz viel von ihm drinstecken. Denn er hat wohl die komplette Story für die zweite Staffel entworfen und auch seine Arbeit an den Drehbüchern vorher abgeschlossen.

    Falls ihr euch derweil interessiert, wie es im MCU weitergeht, haben wir die Nachricht für euch, dass es zu einer mit Spannung erwarteten anderen Serie nun endlich neue Informationen gibt:

    Die Nachfolgerin von Iron Man im Avengers-Universum: Marvel-Serie "Ironheart" für 2025 bestätigt

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