Mein Konto
    "Das Schicksal ist ein mieser Verräter": Die "echte Hazel" war eine überzeugte Harry-Potter-Aktivistin

    Weder der Bestseller noch die Verfilmung basieren offiziell auf einer wahren Geschichte. Trotzdem wurde der Autor John Green beim Schreiben von einer Person ganz maßgeblich inspiriert: der Harry-Potter-Aktivistin Esther Earl.

    20th Century Fox

    Heute Abend um 20.15 Uhr zeigt ProSieben die tragikomische Bestsellerverfilmung „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, in der sich die krebskranke Teenagerin Hazel (Shailene Woodley) von ihrem Schicksal nicht unterkriegen lassen will, sondern sich Hals über Kopf in eine Liebesbeziehung mit dem ebenfalls an Krebs leidenden Charmebolzen Gus (Ansel Elgort) stürzt. Aber die Geschichte von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ begann keineswegs erst mit der Veröffentlichung des Romans im Jahr 2012, sondern eigentlich schon drei Jahre zuvor, als der Autor John Green („Margos Spuren“) 2009 bei einer Harry-Potter-Convention auf die damals 15-jährige Esther Earl traf, die ihn mit ihrem unbedingten Lebensmut im Angesicht ihrer tödlichen Krankheit überhaupt erst zu seinem Buch inspirierte.

    Lori Earl

    Wir verwenden dieses Foto von Esther Earl unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License.

    Esther trat damals sogar in einer Folge des YouTube-Vlogs „Brotherhood 2.0“ auf, den John Green gemeinsam mit seinem Bruder Hank Green inzwischen seit mehr als 1.400 Episoden betreibt. Und genau wie Hazel im Film ließ sich auch Esther bis zum bitteren Ende (sie starb im August 2010 im Alter von nur 16 Jahren) nicht unterkriegen. Stattdessen setzte sich als Nerd-Aktivistin für die Harry Potter Alliance ein und ließ als Online-Persönlichkeit andere Menschen an ihrem Schicksal teilhaben, um ihnen Mut und den Schmerz gemeinsam erträglich zu machen:

    2014, also vier Jahre nach ihrem Tod und zwei Jahre nach dem Bucherfolg von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, wurden die gesammelten Schriften von Esther zudem unter dem Titel „This Star Won't Go Out: The Life And Words Of Esther Grace Earl“ veröffentlicht. So wurde sie posthum noch selbst zu einer erfolgreichen Autorin.

    Was würde Dumbledore tun?

    Die Harry Potter Alliance, für die sich Esther zu Lebzeiten so tapfer eingesetzt hat, ist eine gemeinnützige Organisation, die in erster Linie von Harry-Potter-Fans ins Leben gerufen und geführt wird. Ursprünglich wurde sie im Jahr 2005 von dem Komiker Andrew Slack und der Zauberer-Rockband Harry and the Potters gegründet, um auf Menschenrechtsverletzungen im Sudan aufmerksam zu machen, aber in der Folge hat sich die Organisation auch um viele weitere Themen wie Arbeitsschutzrechte (etwa mit der YouTube-Videoreihe „Dark Lord Waldemart“ über die Arbeitsrechtsverletzungen beim US-Supermarktriesen Walmart) und den Klimawandel gekümmert.

    Nach einem Fan-Podcast namens „Becoming Dumbledore's Army: Harry Potter Fans for Darfur“ über den Genozid in Dafur startete die Harry Potter Alliance 2009 zudem eine Kampagne mit dem Titel „What Would Dumbledore Do“, in der es darum geht, dass die Fans die Sachen, die sie in den „Harry Potter“-Filmen von Dumbledore gelernt haben, mit dem Hashtag #dumbledore in die Welt hinaustragen sollen. Weitere Aktionen umfassen das Sammeln von mehr als 13.000 Büchern für ein Dorf in Ruanda und das Generieren von Spenden für die Opfer des Erdbebens in Haiti im Jahr 2010. Mit ihrer außergewöhnlichen Erfolgsbilanz auch über einen längeren Zeitraum ist die Harry Potter Alliance auch Teil von vielen Forschungsarbeiten geworden, die sich wissenschaftlich mit dem Thema Fan-Aktivismus auseinandersetzen.

    Taschentücher nicht vergessen!

    Ich habe ja schon vor einiger Zeit in einem Artikel gestanden, dass „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ der Film ist, bei dem ich in meinem Leben am meisten geheult habe. Also gilt auch für die ProSieben-Ausstrahlung heute Abend: Unbedingt genügend Taschentücher bereitlegen!

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter

     

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top