Mein Konto
    Netflix schmeißt den besten Hexen-Horror der letzten Jahre aus dem Programm - und ersetzt ihn durch billigen Trash!
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Das Wochenende solltet ihr nutzen, um noch schnell den starken Hexen-Horror „The Witch“ von „The Northman“-Regisseur Robert Eggers auf Netflix zu schauen. Schwachen Ersatz gib’s ab heute mit „Curse Of The Witching Tree - Das Böse stirbt nie“.

    Universal Pictures / Netflix

    Fans von Hexen-Horror aufgepasst! Zu diesem Thema hat Netflix dieses Wochenende einen neu hinzugekommenen und einen auslaufenden Film im Programm – und den auslaufenden solltet ihr unbedingt schauen, denn Robert Eggers‘ „The Witch“, der nur noch bis einschließlich 15. Mai auf Netflix verfügbar ist, ist ein abgrundtief verstörender Horrorfilm mit einer Extra-Prise Anspruch und der wahrscheinlich beste Hexen-Horror der letzten Jahre.

    Eher anspruchslos wirkt dagegen dem Trailer nach zu urteilen der Gruselfilm „Curse Of The Witching Tree - Das Böse stirbt nie“, der 2016 auf DVD erschien und nun am 14. Mai 2022 seinen Weg zu Netflix findet. Gerade verglichen mit dem mit Kritikerlob überhäuften und wunderschön fotografierten „The Witch“ wirkt „Curse Of The Witching Tree“ über den jahrhundertealten Fluch einer hingerichteten Hexe wie billiger Trash. Auch die 4,10 von 10 Punkte in der IMDb-User-Wertung lassen nichts Gutes vermuten – wer mag, kann zumindest mal einen Blick in den Trailer riskieren.

    Da uns „Curse Of The Witching Tree“ aber definitiv wie die schlechtere Alternative in Sachen Hexen-Horror erscheint, wollen wir unser Augenmerk noch einmal auf „The Witch“ legen und euch dringend empfehlen, das schmale Zeitfenster zu nutzen, und das Horror-Drama noch bis Sonntagabend zu schauen. Um den Film ausreichend würdigen zu können, ist jedoch auch die Erwartungshaltung wichtig – denn sonst setzt schnell Enttäuschung ein. Wer hier nämlich klassischen Horror mit Jump-Scares, vielen Spezialeffekten und literweise Blut erwartet, der schaut in die Röhre. Denn „The Witch“ ist in grau-braunen, düsteren Bildern gehalten und entfaltet seinen Schrecken vor allem durch die immer unangenehmer werdende Atmosphäre.

    Warum grau-braun? Weil die Welt der christlichen Siedler in Neuengland um 1630, in der „The Witch“ spielt, nicht gerade bunt war – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Das tief religiöse Ehepaar William (Ralph Ineson) und Katherine (Kate Dickie) lebt mit seinen fünf Kindern am Rande eines Waldes, der Alltag ist geprägt von Gottesfurcht und Strenge. Doch dann kommt es zu seltsamen Ereignissen, die dazu führen, dass Tochter Thomasin (Anya Taylor-Joy) der Hexerei bezichtigt wird, und die Familie gerät in einen Strudel aus Anschuldigungen und Aberglauben.

    Visuell ist der schnörkellos-stimmungsvolle Film ein wahres Fest, heißt es in unserer FILMSTARTS-Kritik, und bietet Horror mit einer Extra-Prise Anspruch. Und auch ohne krasse Schockeffekte ist „The Witch“ überhaupt nicht harmlos, sondern abgrundtief verstörend – dafür gibt es starke vier von fünf Sternen.

    Wem die ganz eigene Bildsprache von Regisseur Robert Eggers gefällt, kann sich übrigens aktuell auch noch dessen Wikinger-Epos „The Northman“ mit Alexander Skarsgård, Nicole Kidman und „The Witch“-Star Anya Taylor-Joy im Kino ansehen. Spätestens nach „The Witch“ solltet ihr aber eben gewarnt sein: Bei Eggers sind die Dinge manchmal eben etwas anders, und so ist „The Northman“ nicht einfach die Kino-Variante von gefälligen Wikinger-Hits wie „Vikings“, sondern ein rohes, blutgetränktes, bildgewaltiges Epos, das manch eine*n vor den Kopf stoßen wird.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top