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    "Marvel gibt mir nicht so viel": Interview mit Tom Schilling zum Start von "Das fliegende Klassenzimmer"
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Mit „Das fliegende Klassenzimmer“ startet nun bereits die vierte Verfilmung des gleichnamigen Literaturklassikers von Erich Kästner in den Kinos. Zu diesem Anlass hatten wir die Möglichkeit, ein Interview mit Tom Schilling zu führen.

    LEONINE

    FILMSTARTS: Gibt es noch ein Traumprojekt, was du bislang noch nicht umsetzen konntest, aber schon seit Langem im Kopf hast? Vielleicht auch verbunden mit einem Genre-Wechsel?

    Tom Schilling: Ich gucke eher immer, was mir angeboten wird. Ich fühle noch nicht dieses Vakuum, das ich mit eigenen Ideen oder Vorschlägen füllen muss. Ich mag das eigentlich, dass ich die Impulse von außen bekomme und dass Leute mich in einem gewissen Licht, in einem gewissen Rahmen sehen. Auch die Genres sind für mich so unterschiedlich, dass es mich nicht langweilt. Ich habe kürzlich einen Familienfilm mit Christopher Doll gedreht. Ich habe jetzt angefangen, Kinderfilme zu drehen. Ich habe Thriller gedreht, was mir große Freude macht. Aber ich habe auch große Freude an lustigen Stoffen.

    FILMSTARTS: Wie sieht's aus mit einem Fantasy-Film?

    Tom Schilling: Fantasy... Puh. Das einzige Genre, was mich per se eigentlich so gar nicht interessiert, weil es mir zu eskapistisch ist. Fantasy oder Marvel... Das gibt mir nicht so viel. Einfach weil ich mich als Menschennachmacher sehe, der viel Wert auf Wahrhaftigkeit und Naturalismus legt. Ich interessiere mich für Psychologie und die ist mir in diesem Genre oftmals zu holzschnittartig.

    Jahreshighlights und Zukunftswünsche

    FILMSTARTS: Mit welchem Regisseur würdest du gerne mal zusammenarbeiten?

    Tom Schilling: Christian Petzold. Kilian Riedhof.

    FILMSTARTS: Christian Petzold wäre für mich persönlich auch ein Traum. Damit würde dann auch endlich zusammenwachsen, was zusammengehört.

    Tom Schilling: Ja, ich glaube auch. Ich mag seine Filme und ich hatte ein tolles Gespräch mit ihm. Und ich glaube, dass seine Arbeitsweise mir wirklich sehr entgegenkommt.

    FILMSTARTS: Hast du Lust, einen Musikfilm zu drehen? Vielleicht auch im Zusammenhang mit einer historischen Persönlichkeit?

    Tom Schilling: Ich habe das Gefühl, wenn ich historische Figuren spiele, dass mir das eigentlich gar nicht so gut liegt. Weil die Leute immer sehr großen Wert auf eine Verwandlung und eine äußere Ähnlichkeit legen. Ich spiele eigentlich nicht so. Ich versuche immer, sehr viel von mir selbst mit in die Figur zu nehmen. Das ist dann eher was für den Alexander Scheer oder für Albrecht Schuch.

    FILMSTARTS: Apropos Albrecht Schuch. Wurdest du angefragt, in „Im Westen nichts Neues“ mitzuspielen?

    Tom Schilling: Nee, leider nicht. Aber mit Edward Berger würde ich auch sehr gerne drehen. Toller Regisseur.

    LEONINE

    FILMSTARTS: Welcher deutsche Film hat dich in diesem Jahr am meisten umgehauen?

    Tom Schilling: Sag mir noch mal, was so in diesem Jahr alles kam. Ich bin so schlecht darin, mir Titel zu merken.

    FILMSTARTS: „Sonne und Beton“ vielleicht?

    Tom Schilling: Fand ich gut. Toll fotografiert.

    FILMSTARTS: Natürlich „Roter Himmel“ von Christian Petzold?

    Tom Schilling: Den habe ich leider noch nicht gesehen. Peinlich, ich weiß.

    FILMSTARTS: Hast du zum Abschluss vielleicht einen Geheimtipp auf Lager, den du immer wieder gerne Leuten empfiehlst?

    Tom Schilling: Ach, da gibt es so viel. Ich bin leider immer so vergesslich. Aber ich kann dir einen Film ans Herz legen, den ich als Vorbereitung für „Das fliegende Klassenzimmer“ geschaut habe: „Herr Bachmann und seine Klasse“. Weil ich aus diesem Justus Böhk eine Art Herr Bachmann machen wollte.

    Das fliegende Klassenzimmer“ läuft ab dem 12. Oktober 2023 im Kino!

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